Ohne die nötige Motivation geht natürlich gar nichts. Glaube daran, dass du es schaffen kannst! Schritt für Schritt. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass es einer Menge Übung bedarf eh man am Klavier seine Lieblingsstücke toll spielen kann.
Es ist aber auf jeden Fall machbar und jeder kann es lernen. Du musst einfach immer dran bleiben und darfst nicht zu früh aufgeben, dann steht deiner Pianisten-Karriere nichts im Wege.
Lass dir Zeit! Jeder grundlegende Prozess des menschlichen Handelns muss durch das Gehirn in Ruhe verarbeitet werden. Kinder lernen auch erst Krabbeln, dann Laufen, dann Fahrradfahren, Autofahren und so weiter. Bei dem Spielen eines Instrumentes ist es genauso.
Nach jeder Übungseinheit des Klavierspielens musst du dem Gehirn genug Zeit geben, dass Erlernte zu verinnerlichen. Erwarte nicht, dass du nach einem Tag, einer Woche oder einem Monat bereits perfekt Klavier spielen kannst. So einfach geht das natürlich nicht.
Es wäre meiner Meinung nach auch langweilig, denn der Weg ist ja bekanntlich das Ziel. Übe immer mal ein paar Stunden am Tag oder in der Woche. Selbst fünf bis zehn Minuten intensiver und konzentriert Trainingseinheiten am Tag reichen aus. Schlaf eine Nacht darüber und du wirst sehen am nächsten Tag spielt sich die geübte Passage am Klavier schon viel leichter.
Das ist eigentlich selbsterklärend. Der Spaß am Klavierspielen ist das Allerwichtigste. Das kennt man schon aus der Schule. Themen und Tätigkeiten für die man sich ernsthaft interessiert, die lernen sich wie von selbst.
Dementgegen fühlen sich Handlungen zu denen man gezwungen wird immer schwerfällig und trocken an. So ist es beim Klavierspielen auch. Macht dir das Spielen am Klavier richtig viel Spaß? Erfüllt es dich? Vergisst du alles um dich herum und die Zeit, wenn du Klavier spielst?
Dann sollte es dir auch nicht schwerfallen immer Neues am Klavier zu lernen. Insbesondere das Nachspielen, aber auch das eigene Improvisieren und Komponieren von Musikstücken und Melodien ist es was das Klavierspiel ausmacht. Und das sollte Spaß machen, ansonsten hat es keinen Sinn und man sollte sich vielleicht lieber einer anderen Beschäftigung widmen.
Insgesamt hat ein klassisches Piano 88 Tasten.
Auf den ersten Blick wirken die ganzen Tasten auf einem Klavier total überfordernd.
Keine Sorge, es ist aber ganz einfach.
Letztlich musst du dir nur zwölf Noten merken, welche sich ständig in wiederkehrenden Abschnitten wiederholen.
Diese Abschnitte werden in der Musik als Oktaven bezeichnet.
Ich habe dir im obigen Bild einmal eine Oktave farblich gelb markiert.
Eine Oktave geht aufwärts immer vom Ton C bis zum Ton H. Ton C ist immer die erste weiße Taste vor dem Zweierpaar schwarzer Tasten. Ton H immer die erste weiße Taste hinter dem Dreierpaar schwarzer Tasten. Klanglich unterscheiden sich die Oktaven in ihrer Tonhöhe. Die Töne ganz links auf dem Klavier klingen sehr tief und werden nach rechts immer höher.
Wir haben also die zwölf Töne in der tiefsten Tonhöhe. Danach kommen dieselben zwölf Töne eine Tonhöhe höher und so weiter. Auf einem Keyboard sind das sechs Oktaven mit zwölf Tönen. Auf dem klassischen Klavier kommen noch eine Oktave und einige Tasten hinzu, daher 88 Tasten.
Übung
Wir habe also eine Tonfolge von zwölf Tönen. Diese zwölf Töne bilden eine Oktave.
Zur Vereinfachung lassen wir die schwarzen Tasten erstmal außen vor.
Aufwärts gespielt geht es beim Ton C los. Dann lautet die Tonfolge wie folgt: C,D,E,F,G,A,H.
Eine solche Tonfolge, bestehend aus sieben Tönen, bezeichnet man in der Musik als Tonleiter. In diesem Fall handelt es sich um die C-Dur Tonleiter. Die C-Dur Tonleiter ist die wichtigste Tonleiter in der westlichen Musikwelt und kommt in unzähligen Songs vor.
Jeder Ton hat eine eigene Tonleiter, welche immer aus sieben Tönen besteht. So gibt es z.B. auch eine D-Dur Tonleiter, E-Dur Tonleiter usw.. Außerdem kann man noch zwischen Dur und Moll Tonleitern unterscheiden. Der Unterschied liegt hierbei in der Art des Klanges. Dur Tonleiter klingen fröhlich und Moll Tonleiter haben einen eher melancholischen, traurigeren Klang.
Fürs den Anfang reicht es aber erstmal die C-Dur Tonleiter zu kennen und am Besten auch auswendig spielen zu können.
Übung 1
Übung 2
Damit du flüssiger, schneller und schöner auf dem Klavier spielen kannst und dich dabei auch nicht mit den Fingern verknotest gibt es einen klassischen Fingersatz. Dieser zeigt an, welche Finger auf welche Tasten gelegt werden müssen.
Halte deine Hände vor dir ausgestreckt mit den Handflächen nach unten. Dann spreize deine Finger. Nun wird jedem Finger deiner linken und rechten Hand eine Nummer von eins bis fünf zugeordnet. Im obigen Bild siehst du wie die Nummern zugeordnet sind.
Lege deine rechte Hand auf die ersten fünf Noten der C-Dur Tonleiter, also:
Daumen auf C
Zeigefinger auf D
Mittelfinger auf E
Ringfinger auf F
kleiner Finger auf G
Das ist die Grundhaltung am Klavier mit deiner Hand. Jeder Finger bekommt eine Taste.
Übung 1
Übung 2
Du hast jetzt bereits gelernt, wie ein Klavier grob aufgebaut ist, aus welchen Tönen die weißen Tasten bestehen, wo du diese auf der Tastatur findest, wie sich eine Tonleiter bildet und wie die Finger auf der Tastatur spielen sollen. Wir können uns also nun den Halb- und Ganztonschritten widmen.
Die Noten auf dem Klavier werden in Halbtonschritte unterteilt.
Solche Halbtonschritte sind in obiger Abbildung mit blauen Pfeilen gekennzeichnet. So z.B. der Schritt vom Ton "F" nach rechts zur ersten schwarzen Taster der Dreierreihe schwarzen Tasten der Klaviatur. Der Schritt von dieser schwarzen Taste zur „G“ Taste ist wiederum ein Halbtonschritt. Die schwarzen Tasten liegen also jeweils im Halbtonabstand zu den weißen Tasten. Allerdings kann auch zwischen weißen Tasten ein Halbtonschritt bestehen, wie zum Beispiel zwischen Ton "H" und Ton "C".
Das klingt jetzt vielleicht alles etwas verwirrend, ist aber generell ganz einfach.
Merke dir einfach: Der Schritt von einer Taste zur nächsten ist immer ein Halbtonschritt.
Als nächstes schau dir einmal die „C” und „D“ Tasten an – der Abstand zwischen beiden ist ein Ganztonschritt.
Einen Ganztonschritt haben wir immer dann, wenn wir von einer Taste zur anderen, einen Ton überspringen.
Das habe ich in der Abbildung mit grünen Pfeilen gekennzeichnet. So überspringen wir von Ton "C" zum Ton "D" eine schwarze Taste, ein Ganztonschritt.
Zu den schwarzen Tasten
Die schwarzen Tasten werden auch als erhöhte Töne bezeichnet. Ein erhöhter Ton liegt immer einen Halbtonschritt über einer Note. Diese Töne werden mit einer "is" Bezeichnung passend zum jeweiligen Ton bezeichnet. Die schwarze Taste, die nach dem Ton "C" auf dem Klavier kommt, wird dementsprechend als "Cis" bezeichnet.
Die Töne der schwarzen Tasten sind demnach "Cis", "Dis", "Fis", "Gis" und "Ais".
Übung
Was ist ein Akkord? Jetzt wo du die einzelnen Töne auf dem Klavier kennst, sollte es dir nicht schwer fallen einen Akkord zu spielen.
Ein Akkord besteht aus mindestens drei Tönen, welche gleichzeitig erklingen.
Ein typischer Dur-Akkord ist wie folgt aufgebaut:
Der zweite Ton ist immer zwei Ganztonschritte vom ersten entfernt. Der Dritte Ton ist dann einen Ganztonschritt + einen Halbtonschritt vom zweiten Ton entfernt. Der grüngekennzeichnete Akkord oben in der Abbildung ist ein C-Dur Akkord.
Auch hier gibt es auch wieder zusätzlich zu den Dur-Akkorden auch Moll-Akkorde. Diese sind wieder an der unterschiedlichen "Stimmung des Tones" zu erkennen. Beim Moll-Akkord ist der zweite Ton des Akkordes nur einen Ganztonschritt und Halbtonschritt entfernt, statt zwei Ganztonschritte. Der dritte Ton bleibt gleich, ist dann aber vom zweiten Ton des Akkordes zwei Ganztonschritte entfernt. Mithilfe dieser Regel kann man von jedem Ton aus einen Dur-Akkord oder Moll-Akkord bilden.
Übung:
Probiere unter Anwendung der gelernten Regel von jedem Ton aus einen Akkord zu spielen. Konzentriere dich anfangs nur auf die weißen Tasten. Das ist schwer genug. Fange am Bestem beim Ton C an und gehe die C-Dur Tonleiter nach oben. Lege den Daumen auf das C, den Mittelfinger auf das F und den kleine Finger auf das G. Lass dir genug Zeit dabei und wiederhole die Übung regelmäßig. Versuche dabei auch immer alle drei Töne sauber und gleichzeitig anzuschlagen und die anderen beiden Finger dabei nicht zu bewegen bzw. versehentlich mit anzuschlagen. Fange langsam an und werde mit der Zeit immer schneller.
Übung
Das Gehirn kann sich besser Dinge einprägen durch ständige und häufige Wiederholungen des Gelernten. Daher ist die beste Lernmethode kurze Abschnitte sehr oft zu wiederholen, bis man diese perfekt beherrscht.
So wird man den Teil irgendwann ohne Nachzudenken auswendig spielen können. Also am Besten das Musikstück in kleinste Teile aufteilen und diese nacheinander üben.
Auch hier greift die Methode des Lernens in Abschnitten. Zu versuchen sofort rechte und linke Hand am Klavier zusammenzunehmen, ist als würde ein Fahranfänger in seiner ersten Stunde sofort versuchen Kupplung zu bedienen und rückwärts einzuparken.
Das Gehirn ist damit überfordert und es dauert viel länger. Erst wenn man, dass was jede einzelne Hand spielen soll auswendig geübt und verinnerlicht hat, dann sollte man beide Hände zusammennehmen. Vor allem am Anfang ist das natürlich sehr schwierig, das es dem Menschen schwer fehlt zwei verschiedene Dinge gleichzeitig zu tun. Es ist aber definitiv nicht unmöglich und mit ein bisschen Geduld und Übung für jeden erreichbar.
Das Gehirn verarbeitet und speichert Informationen nicht nur über die Augen, sondern auch über die Ohren. Das gilt ganz besonders für das Klavierspiel. Melodien können sich stark unterscheiden je nach Tonhöhe, Rhythmus, Geschwindigkeit. Bevor du einen Song, ein Musikstück oder eine Melodie anfängst am Klavier zu spielen, solltest du sie dir vorher ganz genau im Original anhören.
Mache das am Besten nicht nur einmal, sondern mehrmals. Wenn du z.B. einen Song auswendig summen kannst, dann fällt es dir viel leichter diesen auf dem Klavier nachzuspielen. Welchen Grundrhythmus hat das Lied? Wie schnell wird es gespielt. Ist es eher ein fröhlicher oder melancholischer Sound?
Das bezieht sich aber auch auf dein eigenes Spiel. Versuche ganz genau hinzuhören, wenn du selber spielst. Du könntest dein Klavierspiel auch aufzeichnen und dir nochmal anhören um herauszufinden, wo Optimierungsbedarf besteht.
Auf jeden Fall ist es in der Musik immer wichtig ganz genau zuzuhören.
Es bringt nichts zu versuchen innerhalb von 24 Stunden irgendein Ergebnis erzwingen zu wollen. Gerade für viele neue Eindrücke benötigen wir Zeit, damit das Gehirn diese verarbeiten kann. Viel besser ist es immer wieder das Gelernte zu wiederholen, so dass es sich auf Dauer einprägt und immer wieder automatisch aus dem Unterbewusstsein abrufbar ist.
Das ist beim Klavierspielen ganz besonders wichtig, auch um den Spaß am Spiel nicht zu verlieren. Versuche Schritt für Schritt etwas Neues am Klavier zu lernen und mache zwischendurch auch längere Pausen. Dabei ist es egal ob es sich um Grundlagenübungen, Melodien, Musikstücke oder eigene Kompositionen handelt.
Manche lernen schneller, manche langsamer, aber bei jedem lässt die Konzentration irgendwann nach. Wenn du merkst, es geht nicht mehr oder du zwingst dich nur noch dazu, dann gönn dir eine kurze Pause vom Spielen oder mach am nächsten Tag oder übernächsten Tag weiter.
Lass dir Zeit! Das Klavierspielen lernen ist ein lebenslanger Marathon und kein Kurzsprint! Du wirst sehen, am nächsten Tag geht das Ganze plötzlich viel einfacher.
Auch der Rhythmus ist entscheidend dafür, wie schön ein Song auf dem Klavier klingt. Eine richtige Note zur falschen Zeit gespielt, klingt trotzdem falsch.
Es ist eine Sache etwas fehlerfrei spielen zu können, eine andere es dann aber auch so zu spielen, dass es wirklich Emotionen auf die Zuhörer überträgt. Es ist wichtig, darauf zu achten, welche Note wann und wie lange zu spielen ist, damit schöne Musik entsteht.
Also höre ganz genau hin, in welchen Takten ein Song gespielt wird. Es gibt viele Methoden um sich die Zählzeiten einzuprägen. Eine verbreite Methode nutzt Zahlen. Für den 4/4-Takt wird beispielsweise von 1 bis 4 gezählt, wobei jede Zahl einen Grundschlag darstellt.
Es lohnt sich auch zwischen verschiedenen Abschnitten kleinere Pausen einzubauen um beispielsweise die Spannung in einem Lied zu erhöhen. Hier ist eine Menge möglich, also achte genau darauf, dass du immer im richtigen Rhythmus des Stückes bist.
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